Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
Was sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen überhaupt?
Die Kennzahlen sind in der Regel das Ergebnis einer betriebswirtschaftlichen Analyse der Wirtschaftsdaten eines Unternehmens, deshalb betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Die benötigten mathematischen Fähigkeiten sind hierbei auf die Grundrechenoperationen beschränkt. Dadurch ist die Ermittlung für betriebswirtschaftliche Kennzahlen selten die Herausforderung. Die eigentliche Aufgabe besteht in der sinnvollen Interpretation dieser. Das Problem sind häufig viele Einflussfaktoren die sich auf die jeweilige Kennzahl auswirken. So sollte bei einer „schlecht“ ausfallenden Kennzahl im Einzelfall geprüft werden warum diese so ausfällt und ob der „Schaden“ nachhaltig ist.
Welche betriebswirtschaftliche Kennzahlen gibt es?
Da es eine Menge unterschiedliche betriebswirtschaftliche Kennzahlen gibt, folgt hier nun eine Auswahl relevanter Kennzahlen für Einsteiger, beginnend mit vier Kennzahlen des Jahresabschlusses und abschließend vier Kapitalmarkt-Kennzahlen. Wir haben uns für diese Kennzahlen für den Einstieg entschieden, da wir häufig in den Beiträgen über Aktiengesellschaften diese Kennzahlen angeben.
EAT oder Jahresergebnis
EBT oder Vorsteuergewinn
EBIT oder Betriebsergebnis
EBITDA
Kapitalmarkt-Kennzahlen
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ergibt sich aus folgender Gleichung:
Eigenkapital / Gesamtkapital = Eigenkapitalquote
Das Gute hieran ist, wir bekommen direkt eine zweite Kennzahl und zwar die Fremdkapitalquote. Denn das Gesamtkapital eines Unternehmens beziehungsweise die Bilanzsumme besteht aus Fremdkapital und Eigenkapital. Das bedeutet alles was nicht Eigenkapital ist, ist automatisch Fremdkapital. Die Fremdkapitalquote ergibt sich somit aus:
100 % – Eigenkapitalquote = Fremdkapitalquote
Eigenkapital dient als Risikopuffer. Durchlebt ein Unternehmen einmal eine schlechte Phase, ist es mit einem hohen Eigenkapitalbestand wahrscheinlicher, dass das Unternehmen die Krise durchsteht. Darüber hinaus ist Eigenkapital langfristig gebunden und eignet sich so sehr gut zu Investitionszwecken. Allerdings ist Eigenkapital in der Regel teurer als Fremdkapital. Eine zu hohe Quote ist somit ebenfalls negativ da die erhöhten Kosten den Ertrag schmälern.
EPS
Das EPS (Earings per share) gibt den Gewinn eines Unternehmens pro Aktie für eine Periode an. Das bedeutet das EPS wird durch folgende Gleichung ermittelt:
Jahresergebnis / Durchschnittliche Anzahl an Aktien = EPS
Da die Anzahl der Aktien über die Periode hinweg schwanken kann, wird hier mit dem durchschnittlichen Bestand gerechnet. Ist vom diluted EPS oder dem verwässerten Ergebnis pro Aktie die Sprache werden zur Anzahl der Aktien alle noch offenen Wandlungsfähigen Wertpapiere wie Wandelanleihen hinzugerechnet. Für sich selbst genommen bietet das EPS nur bedingt eine Aussagekraft, da die Höhe von der Anzahl der Aktien abhängt und das Jahresergebnis durch unterschiedliche Rechtsgrundlagen international stark abweichen kann. Jedoch kann daraus das KGV gebildet werden.
KGV
Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bildet sich aus:
Börsenkurs / EPS = KGV
Das KGV gibt an wie viele Jahre das Unternehmen benötigen würde, um mit gleicher Geschäftsleistung den aktuellen Börsenkurs beziehungsweise seine Marktkapitalisierung zu verdienen. Dies gibt einen ersten Anhaltspunkt ob eine Aktie hoch oder niedrig bewertet ist.
Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung ist eine Kennzahl die ausschließlich aus dem Kapitalmarkt abzuleiten ist. Sie ergibt sie aus:
Börsenkurs * Anzahl Aktien = Marktkapitalisierung
Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass die Marktkapitalisierung dem Wert des Unternehmens entspricht. Jedoch beinhaltet diese Kennzahl hauptsächlich die Erwartungen der Aktionäre. So kann ein Unternehmen im Vergleich zur Marktkapitalisierung teurer oder günstiger sein. Dies wird dann Unter- oder Überbewertung genannt.
Weitere betriebswirtschaftliche Kennzahlen
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