Was ist ein Depot? Die Auswahl des "richtigen" Wertpapierdepots

Herzlich Willkommen zu einem unserer In-Depth-Guides unserer kostenlosen Spekulanten Akademie und zu der Frage: Was ist ein Depot? In diesem Guide erfährst du mehr über das Thema Depots, worauf du bei der Auswahl achten solltest, wie du ein Depot eröffnen kannst und andere wichtige Tipps. Wenn du noch kein Depot besitzt oder gerade eins eröffnet hast, aber dich noch nicht gänzlich mit dem Thema auseinandergesetzt hast, oder dir einfach die Frage gestellt hast … Was ist ein Depot?, bist du hier genau richtig. Suchst du nur nach Unterstützung bei der Anbieterauswahl und hast bereits eine Antwort auf die Frage, was ist ein Depot?, dann kommst du hier zu unserem Depotvergleich.

 

Die Auswahl des „richtigen“ Anbieters kann sich für einen Börsenneuling durchaus als eine größere Herausforderung darstellen. Zwar ist die Grundfunktion jedes Wertpapierdepots dieselbe, jedoch unterscheiden sich die Konditionen und Möglichkeiten der verschiedenen Anbieter teilweise drastisch. Also welcher Anbieter ist nun der „Richtige“ & was ist ein Depot? Diese Fragen können pauschal nicht beantwortet werden. Welcher der beste Anbieter ist, ist sehr individuell von deinen Ansprüchen abhängig. Um diese Frage für dich selber zu klären, musst du die Anbieter selektieren die für dein Vorhaben die besten Konditionen bieten. Das klingt im ersten Moment sehr banal und du wärst sicher von selbst auf diesen Schluss gekommen, jedoch scheitert die richtige Wahl häufig in der Praxis. Da die Konditionsgestaltung eines Depots deutlich komplexer als die eines Girokontos ist, ist ein fairer Vergleich ebenfalls deutlich schwerer. Deshalb ist eine gute Vorgehensweise die Betrachtung und der Vergleich in Kategorien. Widmen wir uns also erst einmal der Frage: Was ist ein Depot?

Der Auswahlprozess - Was ist ein Depot?

Zunächst einmal möchten wir die Frage klären: Was ist ein Depot?

1. Selektion nach Produktangebot

Das wichtigste Kriterium ist das Produktangebot. Denn was bringt dir ein Depot, das dir nicht ermöglicht die Produkte zu handeln die du handeln möchtest? Einige Anbieter bieten nicht die Möglichkeit direkt an Börsen zu handeln. Bei diesen Anbietern kannst du somit nur vom Anbieter ausgewählte Produkte handeln. Dabei handelt es sich oftmals um ausgewählte Aktien, ETFs oder Fonds. Diese Anbieter arbeiten mit Partnern zusammen. Du kaufst aus dem Bestand des Partners und verkaufst auch wieder an diesen. Der Nachteil eines solchen Anbieters ist die Preisbildung. Da du nicht an einer Börse handelst bestimmt der Partner sowohl Geld- als auch Briefkurs. Oft werden in diesem Modell vermeintlich günstige Ordergebühren über einen erhöhten Spread intransparent dem Kunden in Rechnung gestellt. Deshalb ist unserer Meinung nach die Handelsmöglichkeit über gängige Börsen zu bevorzugen.


Für den normalen Anleger reicht in der Regel der Zugang zu einzelnen Börsen wie Xetra oder Tradegate. Einige Anbieter ermöglichen dir jedoch den Handel an vielen deutschen sowie ausgewählten ausländischen Handelsplätzen. Hierzu zählt oft der Zugang zum europäischen oder nordamerikanischen Ausland. Willst du nicht nur in Aktien investieren, sondern auch in ETPs oder Investmentfonds, solltest du nicht nur nach dem Anbieter mit dem größten Angebot schauen. Es bringt dir nichts einen Anbieter zu wählen nur weil er 2000 verschieden Fonds anbietet, wenn in diesem Angebot nicht die Fonds enthalten sind, für die du dich interessierst. Es lohnt sich also vorab zu prüfen ob die gewünschten Produkte vertrieben werden. Bist du jedoch noch unentschlossen was die genaue Auswahl angeht, ist ein breiteres Produktangebot natürlich von Vorteil. Willst du es etwas riskanter angehen, mit Derivaten, musst du dich zum jeweiligen Anbieter genau informieren ob dieser Derivate im Angebot hat. Zusammengefasst ist zu sagen: Je breiter das Angebot ist, desto besser bist du für zukünftige Vorhaben aufgestellt. Das größere Angebot wird jedoch in der Regel auch von erhöhten Kosten begleitet.

2.1 Selektion nach Kosten: Laufende Kosten

Hast du die Anbieter selektiert die vom Produktangebot in Frage kommen, kannst du sie anhand der kosten vergleichen. Hierbei kannst du wieder in Kategorien vorgehen. Es bietet sich an drei Kostenblöcke zu erstellen: laufende Kosten, Ordergebühren und sonstige Kosten. Unter laufenden Kosten sind Depotführungsgebühren zu verstehen. Diese Gebühr wird entweder als fixe Größe regelmäßig (monatlich / quartalsweise/ jährlich) oder in Form einer prozentualen Vergütung auf das durchschnittliche Anlagevolumen fällig. Du kannst dir leicht ausrechnen welches Modell für dich günstiger ist. Für kleine Anlagesummen wie zum Beispiel Sparpläne ist die prozentuale Variante oftmals günstiger. Zu den laufenden Kosten kann ebenfalls eine Negativverzinsung auf das verbundene Cash-Konto gerechnet werden. Dieser Kostenanteil ist jedoch leicht zu umgehen indem ihr euer Cash-Konto immer auf null ausgleicht. Manche Anbieter bieten ein Flatrate-Modell an. Hierbei zahlst du eine regelmäßige Gebühr hast dafür jedoch keine Ordergebühren. Hier musst du selber berechnen wie oft du Käufe oder Verkäufe tätigst. Für normale Anleger rentieren sich diese Modelle jedoch selten. Viele Anbieter erheben mittlerweile keine Depotführungsgebühren mehr. Hier kannst du dir eine alte Börsenweisheit vor Augen führen: “TANSTAAFL – There ain’t no such thing as free lunch“. Nichts ist umsonst gilt auch in diesem Fall. Die Kosten sind auf andere Weise, oft über die Ordergebühren, umgelegt.
2.2 Selektion nach Kosten: Ordergebühren
Die Ordergebühren stellen den zweiten Kostenblock dar. Diese variieren extrem zwischen den einzelnen Anbietern. Hier musst du besonders auf zusätzliche Gebühren achten, die nicht direkt gezeigt werden. Es lohnt sich ein Blick in das offizielle Preis- und Leistungsverzeichnis da hierin alle Kosten aufgeführt werden müssen. Oftmals führen die Anbieter Partnerschaften mit größeren Investmentfirmen und können zu ausgewählten Produkten besondere Konditionen bieten. Berücksichtige ebenfalls: Je mehr Transaktionen du pro Jahr durchführst, desto stärker machen sich die Ordergebühren bemerkbar. Vermeintlich geringe Unterschiede können somit schnell zu mehreren hundert Euro werden. Jeden Euro den du mir für Transaktionsgebühren zahlst schmälert deine Rendite.
2.3 Selektion nach Kosten: Sonstige Kosten
Der dritte Kostenblock, sonstige Kosten, ist nur bei sehr wenigen Anbietern vorhanden. Hierunter verstehen wir zum Beispiel Gebühren für Überweisungen, zusätzliche Kosten für Realtime-Kurse oder das Einrichten von Limiten. Diese sind in der Regel jedoch nicht vorhanden und können somit in den meisten Fällen vernachlässigt werden. Wir raten jedoch von Anbietern ab, die Gebühren für die Erstellung, Änderung oder Löschung von Limiten erheben. Die gesamten Kosten werden im Normalfall deinem verbundenen Cash-Konto belastet.
3. Sonstige Kriterien
Abschließend kannst du bei der Auswahl des Anbieters noch die unternehmensspezifischen Faktoren berücksichtigen. Ein in Deutschland ansässiges Unternehmen bietet oftmals eine deutschsprachige Service-Hotline. Außerdem musst du die fälligen Steuern (25% Abgeltungssteuer) für deine Gewinne nicht selber abführen, da ein deutscher Anbieter dies gleich für dich erledigt. Im Falle der Insolvenz des Anbieters zählt dein Depot nicht zur Insolvenzmasse. Du erhältst es somit vollständig zurück. Dein Cash-Konto unterliegt jedoch nicht diesem Schutz. Du solltest darauf achten, dass der Anbieter eine Einlagensicherung bietet. Für Anbieter aus EU-Staaten ist die Sicherung verpflichtend. In der EU musst du mindestens 18 Jahre alt sein um ein Depot zu eröffnen. Solltest du diese Voraussetzung nicht erfüllen, bieten etablierte Banken oft die Möglichkeit mit deinen Erziehungsberechtigten zusammen ein Jugend-Depot zu eröffnen.
4.1 Depoteröffnung: Eröffnungsprozess

Hast du dich nun für einen Anbieter entschieden geht es an die Eröffnung! Diese ist in der Regel unkompliziert und kann mittlerweile bei den meisten Anbietern über einen Onlineantrag abgewickelt werden. Hierfür gehst du auf die Website deines gewählten Anbieters und befolgst die Aufforderungen. Du benötigst in der Regel nur deinen Personalausweis und deine Steuer-ID. Nachdem du deine persönlichen Informationen angegeben hast und diese per Post- oder Video-Ident bestätigt wurden erhältst du deinen Depotzugang. Dieser kommt oftmals per Post, es kann also einige Tage dauern bis du loslegen kannst. Neben dem Nutzername und einem Passwort erhältst du einen Tan. Dieser kann in Papierform oder als App genutzt werden. Du benötigst den Tan um deine Order zu bestätigen.


Bei deinem ersten Log-In oder schon vorab während der Anmeldung wirst du aufgefordert deine Kenntnisse und Erfahrungen zu schildern. (Disclaimer: Wir empfehlen diese wahrheitsgemäß zu beantworten!) Da du keine Kenntnisse oder Erfahrungen besitzt wirst du vom Handel einiger Produkte wie zum Beispiel Derivate ausgeschlossen. Solltest du den Zugang zu diesen Produkten dennoch wollen, wirst du diese Fragen unwahrheitsgemäß beantworten müssen. Auf diesem Weg sichert sich der Anbieter gegen eine Schadensersatzforderung ab. Sofern du Erfahrung besitzt oder du diese vortäuschst kann der Anbieter nicht zur Haftung gezogen werden. Bevor du deine erste Order ausführst, kannst du einen Steuerfreibetrag (Sparerpauschbetrag) einrichten. 


Jeder deutsche Bürger hat die Möglichkeit 801 Euro (Stand: 06.04.2021) an steuerfreien Kapitalerträgen zu verbuchen. Hast du dieses Limit nur teilweise oder gar nicht ausgereizt lohnt es sich einen Freistellungsauftrag für das Depot einzureichen. Diesen kannst du in der Regel Online bei dem jeweiligen Anbieter einreichen. Teilweise musst du jedoch einen schriftlichen Antrag stellen. Antragsvorlagen sind in diesem Fall auf der Website des Anbieters zu finden.


Jetzt fehlt dir nur noch eine Sache um dich Anleger nennen zu können. Deine erste Order! Bietet dir dein Anbieter nicht die Möglichkeit die Kosten per Lastschrift einzuziehen, musst du zunächst eine Überweisung an dein verbundenes Cash-Konto tätigen. Jetzt kannst du deine erste Order in Auftrag geben! Wie du eine Order erfasst und wie du Limite setzt erfährst du im nächsten Beitrag. Hier sollte es erst einmal nur um die Frage: Was ist ein Depot? im Allgemeinen gehen. 


Wir hoffen dieser Beitrag: „Was ist ein Depot?“ erleichtert dir deine suche nach dem „richtigen“ Depot und den Einstieg in die Welt des Investierens. Falls du noch Fragen bezüglich „Was ist ein Depot“ hast, kannst du diese gern per Mail oder einem der Social-Media-Kanäle stellen. Wir hoffen, wir konnten dir bei der Frage: Was ist ein Depot? weiterhelfen. 

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Disclaimer

Die Durchführung von Wertpapiergeschäften ist risikobehaftet. Es treten je nach Art des Geschäfts Risiken in unterschiedlichem Ausmaß auf. Der Verlust kann bis zum totalen Ausfall des eingesetzten Kapitals und darüber hinaus reichen. Unsere Beiträge stellen in keinster Wiese irgendeine Handlungsaufforderung zu den beschriebenen Geschäften dar. Sie dienen lediglich der informativen Darstellung, um ihnen eine bessere Übersicht und ein besseres Verständnis zu bieten.